Nicht barhuf laufen tut weh - laufen auf kranken Hufen tut weh ! Eselhufe... sind gar nicht so anders, als Pferdehufe. Esel sind verwandt mit Pferden, haben den gleichen Zehenendorgan-Skelettaufbau (Fesselbein, Kronbein, Hufbein in einer geraden Beinachse) und dadurch muss auch bei ihrer Hufbearbeitung auf die Erhaltung dieser geraden Beinachse geachtet werden. Falsch ist, dass alle Esel bockhufig stehen müssen! Das ist schlichtweg falsch, denn bei einem Bockhuf ist die Beinachse gebrochen, das Hufbein steht nach hinten gekippt zu steil und das Tier drückt mit der Hufbeinspitze auf die Sohlenlederhaut. Richtig ist, dass viele Esel, vor allem Groß- und Riesenesel, fehlende (aufgelöste) Hufbeinspitzen haben, manchmal sogar schon von Fohlenalter an, was darauf schliessen lässt, dass dies schon im Erbmaterial verwurzelt ist.   Der Huf sieht zum Teil anders aus als ein Pferdehuf. oval, fast schon U-Form massiv und breit/ mächtig ausgeprägter Strahl, der mit den mächtigen Ballen eine Einheit im hinteren Hufbereich darstellt, die um so kräftiger ausgebildet sind, als der Eselhuf gesund und leistungsfähig ist. Die Trachten zeigen nach außen und reichen nicht bis zu breitesten Stelle des Strahls, wie es beim Pferd der Fall ist. Der hintere Hufbereich besteht quasi “nur” aus den Dämpfungs- und Fühlorganen Strahl und Ballen. Der Esel ist aber durch seine Herkunft aus trockenen, kargen Regionen an eben diese Umgebung angepasst. Ob im Fell oder Haut (körperfett und Talgdrüsen) als auch natürlich und unweigerlich dann in den Hautanhangsorganen, den Hufen, reagiert er sehr empfindlich auf Feuchtigkeit und Nässe. Ein trockener Auslauf ist Pflich, um den Esel gesund zu erhalten, am besten sogar große, überdachte Bereiche. Dazu harter Boden, gern felsig, Steinig. Eselhufe sind extrem anfällig für Fäule. Es reicht schon Nässe, dass das Horn sehr weich wird und bröckelt, teilweise sind beim Eselhuf die kompletten Lamellenschichten des Wandhorns gammelig und weggefressen von den Bakterien, was sehr weit nach oben reichende hohle und oder lose Wände zur Folge hat. Dieses Fäuleproblem kennt fast jeder Eselbesitzer. Auch brauchen Esel sehr karges Futter, unsere Weiden sind weitaus zu satt. Schleichende, chronisch-latente Hufrehe, oder aber auch akute Reheschübe sind leider an der Tagesordnung bei Eseln, die weich und weidereich leben. Da Esel aber sehr schmerzunempfindlich sind, werden viele dieser Hufbeinrotationen nicht bemerkt, denn solange das Tier nicht lahm geht, fallen Hufdeformationen ja nicht aus, oder?  :-)  Man verlässt sich auf den Hufpfleger/ Schmied. Da leider Eselhufpflege oft etwas merkwürdig und von Vorurteilen (Bockhuf, Tragrand usw.) geprägt, die Hufe beschnitten bekommen, sehen sie dann häufig deformiert aus: Bockhuf, aufgelöste Hufbeinspitze, Beinachse durch die Bockhufform nicht gerade, dieser Esel ist ein Jährling! Man sieh deutlich, dass die Trachten massiv zu lang sind und der Strahl und die Ballen funktionslos in der Luft hängen... Warum? Aktueller Fall der Huftherapie: Anderer Esel, wieder überlange Hufe und viele Ringe weisen auf latente Hufrehe- Problematiken hin. Das nun oben neu herauswachsende Horn kommt total gerade und in guter Lamellenschichtanbindung herunter. Der Esel geht Kutsche, und hoffentlich hat er bald schöne gesunde Hufe! :-) Wirklich gemütlich waren die langen Hufe bestimmt nicht, oder? Wurden aber extra bockhufig gearbeitet... weil das angeblich so gehört laut Schmied, der sich extra nochmal schlau gemacht hatte bei seiner Lehrschmiede! ! Also nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet  In diesen Röntgenbildern sieht man deutlich, wie stark ausgeprägt (unten) und wie hoch reichend (im oberen Bild an der Zehenwand) die Fäulnis und daduch schon die hohle Wand durch von Fäulnisbakterien weggefressene Lamellenschicht reicht.