Da es nicht ausreichte, mit Mullbinden zu tamponieren, gossen wir ein gegen Fäule wirksames Polster in die Sohle und die Strahlfurchen, um permanenten Druck auszuüben für 3 Wochen lang. Und DAS war natürlich auch schmerzhaft für das Pferd, aber schaut Euch die Entwicklung des Hufes an... Man sieht einen rund in der Strahlfurche, ein schneller Hornwachstumsschub, die Ballen usw. entwickeln sich und der hintere Hufbereich entspannt ein wenig. Dazu gehen dadurch beide Wandhornseiten fortan weiter nach außen, was die Wichtigkeit eines gut ausgebildeten Polsters in der hinteren Hufmitte beweist!. Wenn wir also den Strahl wieder kräftigen können, er breit und elastisch-fest nachwächst (im idealfall so, wie der Strahl hier aussieht - langer Weg!) weitet er den Hufbereich hinten und der Trachtenzwang verabschiedet sich komplett! Nicht barhuf laufen tut weh - laufen auf kranken Hufen tut weh ! Vorstellung so: Spanier-Stute, vorne beschlagen, kann nicht mehr laufen, lahm, war in Klinik, Spezialbeschläge, der Huf verliert immer mehr seine Form, selbst Stehen scheint schmerzhaft, die Stute entlastet aus den Gelenken den hinteren Hufbereich, balanciert quasi abwechselnd und schaukelnd auf den “Zehen” der Hufe. Der Strahl ist extrem eingezwängt, nicht nur vom Trachtenzwang, sondern auch von beidseitig nach innen eingerollten Trachten- und Seitenwänden. Die Eckstreben drücken massiv, die Sohle versucht, das Gewicht tragen zu können und die Wände aus der Last zu nehmen, denn die Lamellenschicht überall, vor allem aber an den nach innen eingerollten Seitenwänden und Trachten/ Eckstreben weist massive Einblutungen auf, die eindeutig auch frischer Natur sind. Bei jeder Belastung mit dem Körpergewicht werden praktisch die Wände nach innen gedrückt, was massiven Druck auf die Wandlederhaut, das Hufbein, die Polster usw. ausübt. bDas sind wahnsinnige Schmerzen für das Pferd. Der Strahl ist gammelig-pilzig bis ins Leben, die tiefe mittlere Strahlfurche setzt sich nicht nur in die Tiefe (schmerzhaft) sondern auch in die Zwischenballenhaut fort. Der Strahl, eine eigentlich sehr wichtige Hufstruktur mit Dämpfungeeigenschaften, hat sich zurückgebildet und den Trachten und Seitenwänden erlaubt, sich nach innen zu bewegen und sogar einzurollen. Das Pferd ist sehr krank! Was die Entlastungshaltung am restlichen Körper für Verspannungen auslöst, mag ich mir gar nicht vorstellen! Dringender Handlungsbedarf, und von vorneherein klar, das wird kein leichter Weg! Das nachwachsende Wandhorn im Trachtenbereich kommt anders als früher Richtung außen weiter heraus! Es scheint, wir erreichen das erste Teilziel, die Entspannung der nach innen einrollenden Wände, in naher Zukunft.  Auch hat sich durch den Druck und die Hygiene in der mittleren Strahlfurche durch das Polstern und das immense und fortwährende Bemühen seitens der Besitzerin (Kompliment, viele geben auf, das hier ist nur Dein verdienst! :-)  ) die mittlere Strahlfurche von innen heraus geschlossen, ist nicht mjehr so schmerzhaft und der ganze hintere Bereich entspannt sich zusehends. Es ist immer noch ein sehr kranker Huf, aber die Einblutungen in der Seitenwand haben wir fast nicht mehr! So gemein es erscheinen mag, die Trachten, die nach innen vorne rollten und unterschoben, mussten permanent nach hinten kurz gemacht werden, die Zehe massiv zurückgesetzt werden, was die Besitzerin wöchentlich durch Nachraspeln erledigte. Die Stute bekam natürlich von Anfang an Hufschuhe und weichen Boden, damit sie nicht solche Schmerzen hat, die 3 Wochen mit dem eingegossenen blauen Polster waren allerdings wirklich schlimm für sie. Aber durchaus sehr erfolgreich, die die Bilder zeigen. Von allein wächst so eine tiefe Strahlfurche leider nicht mehr zusammen, die hornbildende Lederhaut bruacht dazu Druck! Und der tut weh, wenn es erst mal so tief hineingeht.  :-( Von vorn wirkt der Huf schon wieder einigermaßen normal! Die Besitzerin hat sehr starke Nerven, wer sieht sein Pferd gern leiden? Aber unter Beschlag ging es eben auch nicht mehr. Und die andere Alternative wäre wohl die Euthanasie gewesen - wegen der Hufe...  Da das Pferd weder apathisch ist, noch keinen lebensmut mehr hat, sondern durchaus auf der Koppel oder auch mit den Hufschuhen Verbesserungen im Gang zeigt, zwischendurch geritten werden kann oder auf der Koppel herumtobt, bekommt sie natürlich diese Gesundungszeit. Auch wenn es im Herzen weh tut. Leider merkt man Pferden immer erst dann kranke Hufe an, wenn sie es nicht mehr kompensieren können, und Pferde kompensieren so einiges! Die Besitzerin klebte also jeden Tag Tamponaden in die Strahlfurchen, da sie mittlerweile allein nicht mehr hielten, wurden sie mittels Panzertape fixiert! Die Einblutungen sind nach nun 10 Monaten Hufbearbeitung vollständig verschwunden, aber schön und komfortabel sind die Hufe mittlwrweile immer noch nicht. Leider kann man in schlimmen Fällen nicht alle Probleme gleichzeitig angehen. Das Entlasten des hinteren Hufbereichs muss erst mal verschwinden, denn sobald die Stute eben diesen Bereich wieder belasten mag wird es schnell gehen, dass die anderen Bereiche sich entwickeln und normalisieren. Die ersten beiden Teilziele, das Bekämpfen der beiseitig nach innen eingerollten und somit massiv drückenden Wand sowie das Schliessen der mittleren Strahlfurchen sind nahezu erreicht. Eine weitere Polsterung bei der Bewegung wäre vielleicht noch angebracht, denn die inneren Strukturen werden nun nicht mehr in dem Maße zerquetscht, wie vorher und können sich regenerieren. Dann erst können sie sich entwickeln und wachsen und den hinteren Hufbereich (hoffentlich bald) weiten! Die Erfolge sind schon beeindruckend, ich würde trotzdem am liebsten einfach in der Lage sein können, bei so schlimmen Fällen die kranken Hufe abzuschrauben und neue, gesunde, anzuschrauben! ;-) Da das leider aber nicht geht, eine Bitte an alle Pferdebesitzer: Lasst es einfach gar nicht so weit kommen! Gebutachtet die Hufe Eurer Pferde mal echt kritisch! Wenn der Strahl faulig ist, geht er kaputt, dann können die Trachten nach innen drücken, denn mittig fehlt ja was. Und so ein Trachtenzwang wird, wenn er nicht konkret angegangen wird, immer schlimmer, nicht besser, wenn man den Strahl nicht behandelt und wieder kräftiger werden lässt! Weitere Bilder werde ich im Laufe der nächsten Bearbeitungszyklen natürlich einfügen! Zehe massiv zu lang, die Trachten ebenso, sie liegen quasi nach vorne innen, beides wird stark zurückgesetzt, damit sich der Huf aufrichten kann in seinem Wandverlauf. Der Strahl wird sauber geschnitten, soweit wie möglich, und die tiefen Spalten und Risse werden regelmäßig täglich desinfiziert, um die bakterielle Infektion zu bekämpfen, und tamponiert, um der Lederhaut in der Tiefe den Wachstumsreiz zu geben, damit neues Horn aus der Tiefe heraus wachsen kann und der Strahl sich wieder aufbaut! No frog (Strahl), no hoof (Huf) - no hoof (Huf) no horse (Pferd).gilt hier in vollem Umfang! Solange die Stute immer noch den hinteren Hufbereich entlastet, hebelt die Zehe immer schneller noch wieder nach vorn, es muss also die Zehe weiter regelmäßig berundet werden. Unser Hauptziel ist und bleibt also die Kräftigung des Strahls und die Aufrichtung und Entspannung der Trachten. Eine vielleicht nicht permanente Polsterung wäre vielleicht noch einmal sinnvoll. So, aktuelle Bilder von Januar 2013: ich sag mal so: von vorn sehen die Hufe schon ganz hübsch aus. :-)  Aber von der Seite erkennt man noch die Mangelzustände. (Trachten und Zehe sind immer noch viel zu weit vorn, aber ein noch weiter zurück bringen quitteirt Stütchen mit mehr Entlastung, also lieber viele kleine Schritte in die richtige Richtung machen, als zu große und dafür Rückschritte. Die Wände sind jedenfalls beidseitig nach außen gehend, wir haben keinerlei Einblutungen mehr, der Trachten-/ Strahl und Ballenbereich entspannt sich langsam. Wir sind zwar immer noch nicht am Ziel, aber bald werden die Fortschritte bestimmt in größeren Schritten voran gehen, denn die Wand drückt ja nicht mehr so sehr das Hufbein und die inneren Strukturen zusammen. Aber genug geredet, schaut selbst: Ich denke, es ist schon viel besser, oder? *freu* Allerdings darf sich der hintere Bereich innerhalb der nächsten Saison noch massiv verbreitern und entspannen. Ich weiß auch schon, wie, teste das grad an anderen Pferden...  ;-) Das werden wir etwas beschleunigen! Hier drüber und seitlich mal vorne rechts...